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07.09.2019

Auszeichnung für Prof. Werner Jaschke: Andreas Grüntzig Lecturer 2019

Anlässlich der Jahrestagung der Cardiovascular and Interventional Radiological Society of Europe 2019 in Barcelona wurde dem Direktor der Univ.-Klinik für Radiologie die Auszeichnung verliehen.

Die Andreas Grüntzig Lecture wurde von der CIRSE (Cardiovascular and Interventional Radiological Society of Europe) zu Ehren eines der Pioniere der endovaskulären Therapie eingerichtet.

 

Vortragende für die Andreas Grüntzig Lecture werden vom Executive Committee der CIRSE eingeladen. Die Einladung wird an herausragende Persönlichkeit des Fachgebietes Interventionelle Radiologie ausgesprochen. Die Liste der Andreas Grüntzig Lecturers enthält dementsprechend viele Persönlichkeiten, die einen wertvollen Beitrag für die Weiterentwicklung der Interventionellen Radiologie und damit auch für die Verbreitung minimal invasiver Therapiemaßnahmen geleistet haben.

 

Andreas Grüntzig wurde 1939 in Dresden geboren. Seine Erfindung, der Ballonkatheter, hat die Medizin und die Behandlung von Gefäßerkrankungen revolutioniert. Nach Zürich kam Grüntzig Ende 1969, wo er am damaligen Kantonsspital in der Inneren Medizin begann und später auf die Angiologie, Radiologie und Kardiologie wechselte. In dieser Zeit entwickelte er seinen berühmten Ballonkatheter, mit dem sich verstopfte Blutgefässe wieder öffnen lassen. Bis 1975 wurden alle Katheter in Grüntzigs Küche zu Hause handgefertigt.Die industrielle Produktion übernahm danach die Medizinaltechnikfirma Schneider Medintag AG in Bülach (heute Biotronik).

Am 12. Februar 1974 war es soweit. Andreas Grüntzig dilatierte erstmals mit dem Ballonkatheter die Beinarterie eines Patienten. Der erste Eingriff am Herzen erfolgte am 16. September 1977: Grüntzigs erster Herzpatient Bachmann war nach der Behandlung mit der revolutionären Ballonkatheter-Methode schlagartig seine Angina pectoris los. Die Bedeutung von Grüntzigs Innovation wurde in Zürich deutlich unterschätzt. Die Methode, die heute jährlich millionenfach und weltweit an Spitälern erfolgreich praktiziert wird, wurde anfangs belächelt, verhöhnt und kritisiert. Er folgte deshalb 1980 einem Ruf an die Emory University in Atlanta/USA. Nur Grüntzigs Hartnäckigkeit und der grossen Unterstützung, die er schliesslich in den USA erfuhr, hat die Medizin es zu verdanken, dass sich seine Erfindung durchgesetzt hat und die Sterblichkeit beim Herzinfarkt drastisch gesunken ist.

Das Bild zeigt die Produktion von Ballonkathetern in der Küche von Andreas Grüntzig. Die Ballonkatheter fertigte er mit Unterstützung, seiner Ehefrau Michaela, seiner Mitarbeiterin Maria Schlumpf und ihres Ehemannes Walther, da ihn seine Vorgesetzten bei seiner Forschung nicht unterstützten.

Andreas Grüntzig verunglückte mit seinem Privatflugzeug im Jahr 1985 tödlich.

(WJ/UJ)

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